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Facsimile

4.1. Personen- Werks- und Ortsnamen

Der Index Generalis verzeichnet alle Personen-, Werks- und Ortsnamen und gewährt die Möglichkeit zu den einzelnen Okkurrenzen innerhalb des Werkes zu navigieren. Diese Texteinheiten werden in der Standardpräsentation durch Hyperlinks identifiziert, die ebenfalls einen Zugang zu den angefertigten Notizen ermöglichen (s. u.). Um den Lesefluss nicht zu hemmen, kann jedoch, anhand der Optionen im Menu „Edition“ die Generierung der Links unterbunden werden46.

Für Personennamen, wie z.B. Agazzari, werden in bio-bibliographischen Notizen Angaben zum Namen sowie zu Lebensdaten und Orten gegeben. Diese Angaben werden durch weiterführende Links zu externen Datenbanken (GND, Grove Online, DBI, Wikipedia) sowie durch die in der Quelle zitierten Werke ergänzt. Die im Syntagma Musicum zitierten Werksnamen – z.B. dem Magnificat octo tonorum Orlando di Lassos – werden ebenfalls unterhalb des Autorennamens aufgeführt, sodass die Möglichkeit besteht zur Okkurrenz zu navigieren, bibliographische Informationen zur Quelle zu erhalten und ggf. das Onlinefaksimile abzurufen. Zuletzt werden Ortsnamen, wie Wolfenbüttel, durch verschiedene Internetressourcen (Geonames, TGN, Old Maps, Wikipedia) im geographischen Kontext der damaligen Zeit eingeordnet.

Das Studium des Index ermöglicht es die Bildung des Praetorius im kulturellen und intellektuellen, aber auch historischen und geographischen Kontext zu erfassen. Um diesen Kontext plastischer darzustellen, besteht die Möglichkeit die einzelnen Daten mit dem Geobrowser des Göttingen Centers for Digital Humanities anzuzeigen47. Der Browser verdeutlicht, dass die 165 erfassten Gewährsmänner hauptsächlich in Norditalien, im Heiligen Römischen Reich und im franko-flämischen Raum geboren wurden bzw. dort aktiv sind48. Hingegen zitiert das Syntagma Musicum nur zwei Personen aus Großbritannien (William von Ockham und Thomas Morley) und Frankreich (Bernard de Clairvaux und Johannes de Muris) sowie lediglich einen Gewährsmann aus dem hispanischen Raum (Quintilian). Die Zeitlinie unterhalb der Karte verdeutlicht, dass insbesondere Komponisten und Theoretiker zitiert werden, die zwischen 1460 und 1600 geboren wurden bzw. in diesem Zeitraum aktiv sind. Hat der häufige Verweis auf franko-flämische Komponisten der Generation Orlando di Lassos – beispielsweise Alexander Utendal oder Jacobus Kerle – nichts Außergewöhnliches für die damalige Zeit, so ist die überraschend hohe Anzahl an italienischen Gewährsmännern bezeichnend für das Werk: Ca. 80 Autoren, Theoretiker und Komponisten, d.h. etwa die Hälfte der erfassten Personen, stammen aus dem italienischen Raum und wurden hauptsächlich um 1550 geboren. Darunter gehören u.a. Andrea und Giovanni Gabrieli, Claudio Monteverdi, Carlo Gesualdo, aber auch zahlreiche heute z.T. in Vergessenheit geratene Namen, wie Lodovico Balbi. Insbesondere dieser Aspekt verdeutlicht, dass Praetorius die italienische Musik seiner Zeit rezipiert obwohl er, wie oben erwähnt, selbst nie nach Italien reiste.


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Figur 4: Räumlich-zeitliche Darstellung der im Syntagma Musicum erwähnten Personen.
46 Siehe dazu Abschnitt 3. Die Hyperlinks lassen sich im Menufenster „Edition“ durch die Optionen „Links for names“, „Links for works“ und „Links for places“ein- und abstellen.
47 Der Browser wird durch den link „Index Generalis“ in einem neuen Fenster geöffnet.
48 Die Gewährsmänner, deren Aufenthaltsorte bzw. Lebensdaten nicht eindeutig bestimmt werden konnten, sowie die anonymen Autoren sind nicht in dieser Statistik erfasst.

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