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Facsimile

1. Fantasia, rectiùs Phantasia, Capriccio.

Capriccio seu Phantasia subitanea. Wenn einer nach seinem eignem plesier und gefallen eine Fugam zu tractiren vor sich nimpt, darinnen aber nicht lange immoriret, sondern bald in eine andere fugam, wie es ihme in Sinn kömpt, einfället. Denn weil ebener massen, wie in den rechten Fugen kein Text darunter gelegt werden darff, so ist man auch nicht an die Wörter gebunden, man mache viel oder wenig, man digredire, addire, detrahire, kehre unnd wende wie man wolle. Und kan einer in solchen Fantasien und Capriccien seine Kunst und artificium eben so wol sehen lassen. Sintemal er sich alles dessen, was in der Music tollerabile ist, mit bindungen der Discordanten, proportionibus, et cetera. ohn einigs bedencken gebrauchen darff, Doch daß er den Modum und die Ariam nicht gar zu sehr uberschreite, sondern in terminis bleibe. Darvon an eim andern Ort, geliebts Gott, mit mehrerm sol gesagt werden.


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