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Das IV. Capitel.
Von den Numeris und Ziffern, so bey oder unter die Pausen gezeichnet befunden werden.

Augustinus Agazarius in einer Præfation lest sich vernhemen, daß aller Cantorn unnd Sänger vornembstes vitium sey, daß sie den Text nicht wol und deutlich pronunciiren, und die Pausen ungern zehlen.

Demnach nun auch in den Concerten per Choros offtmals bey etlichen Choren sehr viel Pausen vorfallen, also, daß ein Musicus so genaw achtung nicht drauff geben kan, er vergisset und verirret sich bißweilen, wegen der vielheit und verwechselung solcher Pausen, und auch, daß er fleissig den andern Stimmen zuhöret, und sich gleich dadurch recreiret. Als habe ich uff diß mittel gedacht, und hochnötig zu seyn befunden, die Zahl der Pausen uber die Noten oder drunter zu setzen, und sonderlich, wenn die Mensurationes sonorum æquales, image image, unnd inaequales


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als, image, image sich offt vermengen unnd umbwechseln, Do denn una et eadem pausa in Aequali mensura, vier tact, in Inæquali Tripla aber nur 2 tact gilt. Unnd daher, wie ein jeder selbst befindet, und ich experientiâ edoctus ohne schaden nicht inne worden, gar leichtlich confusiones verursacht werden können, Welchem unheil hiedurch gleichwol etlichermassen gar wol vorzukommen ist.


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